Alfred Lang | ||
Dictionary Entries 1992 | ||
Gestaltpsychologie; Umweltpsychologie; Meili, Richard | 1992.11 | |
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Stichwortbearbeitungen. (Gestalttheorie und Meili gegenüber Ms. völlig entstellt!) Schweizer Lexikon. Luzern, Mengis & Ziehr. | © 1998 by Alfred Lang | |
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geb. 28.2.1900 in Schaffhausen, Studium der Psychologie in Berlin, Dr. phil. 1925, mit einer gestaltpsychologischen Arbeit zur Klassifikation von Dingen. Nach langjähriger Mitarbeit am Institut J.J.Rousseau in Genf ab 1942 Aufbau der Berufsberatung in Wintherthur. 1948-70 Professor für Psychologie an der Univ. Bern. 1952-80 Redaktor der Schweiz. Zeitschrift für Psychologie. Meili ist v.a. durch Forschung zum Aufbau und zur Entwicklung der Intelligenz und der Persönlichkeit hervorgetreten. Charakteristisch ist die intensive wechselseitige Befruchtung von psychologischer Praxis und präziser wissenschaftlicher Grundlegung. Durch seine Testkonstruktionen und sein massgebliches Lehrbuch der psychologischen Diagnostik (1937, zuletzt 6. Aufl.1978) hat er eine Generation von psychologischen Praktikern geprägt.
Meili-Dworetzki, G. u. Meili, R.: Grundlagen individueller Persönlichkeitsunterschiede. Bern, 1972
Meili, R.: Struktur der Intelligenz. Bern, 1981.
Gedruckt: Meili, Richard, *Schaffhausen 28.2.1900, Bern, 5.7.1991, Psychologe. M. wirkte ab 1949 als Prof. in Bern; er verfasste zahlreiche Arbeiten zur Intelligenz- und Persönlichkeitsforschung sowie ein «Lehrbuch der psycholog. Diagnostik» (mit H.-J. Steingruber 61978) und wirkte als Mithg. des «Lexikons der Psychologie» (3 Bde. nhg. 19980).
Eine seit den 70er Jahren üblich gewordene Bezeichnung für die psychologische Untersuchung der Mensch-Umwelt-Beziehung und die daraus erwachsenden Impulse für eine mensch-orientierte Umweltgestaltung. In Europa ist auch von Architekturpsychologie oder allgemeiner von ökologischer Psychologie die Rede; U. wird als Teilgebiet der Psychologie parallel und im Verbund mit Sozialpsychologie gesehen. Im Vordergrund des Interesses stehen neben der sozialen und (noch wenig ausgeprägt) der kulturellen v.a. die physische Umwelt, besonders die natürliche (Wetter, Klima, Landschaft) und die gebaute Umgebung der dörflichen und städtischen Siedlungen, z.B. die Wohnumwelt in und zwischen den Häusern. Ferner interessieren institutionelle Umwelten wie Schulen, Verwaltungsgebäude, Fabriken, Verkehrssysteme, Allmende u.dgl. Die Untersuchung ist immer auf die menschlichen Tätigkeiten in diesen Umwelten gerichtet, z.B. räumliches Verhalten (Territorialität, soziale Distanz, Privatbereich), Planungs- und Gestaltungsprozesse (Partizipation) bzw. ihr Ergebnis (Architekturkritik vom Menschen her). Wie wird die Umwelt wahrgenommen und beurteilt? Welche Bedeutung hat sie für die Entwicklung der Person und für das Zusammenleben der Gemeinschaft? Wie kann man zu sinnvollem Umgang mit Umwelt erziehen?
Graumann, C.-F., Kruse, L. & Lantermann, E.D. (Hrsg.): Umweltpsychologie: ein Handbuch in Schlüsselbegriffen. München, 1990.
Stokols, D. & Altman, I. (Eds.): Handbook of Environmental Psychology. New York, 1987.
Im w.S. die neben Behaviorismus und Psychoanalyse im 20. Jh bedeutsamste Betrachtungsweise des Psychischen, welche die dynamische Selbst-Organisation psychologischer Prozesse und Strukturen betont. Verwandt mit Goethes Morphologie, dem Strukturalismus, dem modernen Systemdenken und Vorläufer der neueren kognitivistischen Psychologie. I.e.S. die sog. Berliner Schule (Wertheimer, Köhler, Koffka, Lewin u.a.), welche unter dem Leitsatz, das Ganze sei etwas anderes als die Summe seiner Teile, mit teils phänomenologischer, teils experimenteller Methodik die Organisationsprozesse besonders der Wahrnehmung, aber auch des Denkens, des Gedächtnisses, der Werte, des Handelns, der Persönlichkeit u.a. untersucht hat.
Koffka, K.: Principles of Gestalt Psychology. New York, 1935.
Metzger, W.: Psychologie. Darmstadt, 5. Aufl. 1975.
Gedruckt:Gestaltpsychologie, psychol. Schule, 1912 von M. Wertheimer begründet. Bedeutende Vertreter waren W. Köhler, K. Koffka und K. Lewin (Berliner Schule). Gegen eine Zergliederung psych. Geschehens in Elemente (Empfindungen, bedinge Reaktionen, Reflexe, Assoziationen; Elementenpsychologie) gerichtet, konzentriert sich G. auf die Erforschung der als Welt unmittelbar vorgefundenen gestalthaften Gegebenheien (der Eigenschaften, Bildungsgesetze, Gliederungsverhältnisse von Gestalten). Die meisten Ñ> Gestaltgesetze wurden in Untersuchungen zur Figurbildung und zum Ñ> Figur-Grund-Verhältnis abgeleitet.