Alfred Lang

University of Bern, Switzerland

Conference Presentation 1985

Wohngemeinschaft Familie

1985.02

@DwellPrax

48 / 63KB  Last revised 98.11.01

Vortrag an einer Tagung der Ehekommission der ev.-ref. Kirche und Christlichen Arbeitsgememenschaft für Ehe- und Familienfragen des Kt. Bern. 28.1.85. Typoskript. 14 Pp.

© 1998 by Alfred Lang

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Inhalt

 

Film zur Einstimmung

Einleitung
1) Wohnstruktur und Familiendynamik
2) Familien und Wohnungen im Verband
3) Jugendliches Wohnen
4) Kindgemässes Wohnen
5) Das Wohnen im höheren Alter
6) Kreatives Wohnen
7) Schöner Wohnen

8) Wohnungstechnik und Wohntechnik
9) Wohnumwelt und Arbeitswelt
10) Wohnökonomie
11) Wohnungsnot?
12) Wohnerziehung, Wohnberatung, Wohnhilfe
Schlussbemerkungen

Themenliste zur Diskussion


Zur Einstimmung: Film: Mir mache Hüser - was mache die Hüser mit Üs? (Wir machen Häuser - was machen diese Häuser mit uns?)

(12 Min., Psychol. Inst. Univ. Bern, von Kilian Bühlmann)

 


Meine Damen und Herren!

Diese Tagung steht unter einem Titel, der Sie vielleicht als Widerspruch anmutet. Unsere Kinder, wenn sie grösser werden, früher oder später, kommen eines Tages mit dem Wunsch, mit der Forderung, mit dem Vorwurf: jetzt ist genug Familie, jetzt ziehen sie aus, sie wollen in eine Wohngemeinschaft.

Was haben wir falsch gemacht?, fragen wir uns dann, und wir suchen Wege, den Auszug hinauszuschieben, bis er unvermeidlich wird. Wir müssen die Wohngemeinschaft zugestehen, die Familie wird in die Gerümpelkammer gestellt. Obwohl wir wissen, dass der Sohn, die Tochter eines Tages wieder zurückkommen oder höchstwahrscheinlich eine eigene Familie gründen wird.

Mein eigener Sohn, der lange in der Familie und an seinem Studienort auch schon in einer WG gelebt hat, brauchte eine neue Bude in Zürich. Eine WG würde ihm passen. Er hat ein Angebot. Nach Strich und Faden wird er ausgequetscht, ob er wohl hineinpasse. Was er am Wochende mache - er gehe heim in seine Familie, seine Freundin sei auch in Bern. Dann komme es nicht in Frage, jemanden, der so unreif sei, noch in seine Familie zurückzukehren, könnten sie nicht brauchen. Am Wochenende sei bei ihnen der obligatorische Seelentürk!

Der altehrwürdige Sonntagsspaziergang scheint durch den Psycho-Marathon abgelöst worden zu sein. Ist die Wohngemeinschaft eine Alternative oder ist sie bloss die Familie in grün?

Im grossen Duden finde ich eine Definition der Wohngemeinschaft: "eine Gruppe von Personen, die als Gemeinschaft (mit gemeinsamem Haushalt) ein Haus oder eine Wohnung bewohnen". Das trifft natürlich auf die Familie auch zu. Mit dem Begriff der Familie dürften wir es etwas schwerer haben. Derselbe Duden macht es sich auch etwas allzu leicht, wenn er die Familie als die "Gemeinschaft der Eltern und ihrer Kinder" versteht und das in einer zweiten Bedeutung als die "Gruppe aller miteinander (bluts)verwandten Personen", d. mit dem Sippenbegriff, ergänzt. Rechtliche Definitionen der Familie laborieren ähnlich und benötigen dann immer wieder Ausnahmebestimmungen: für die unvollständige Familie, für die 3. Generation, für Adoptivkinder, für Pflegekinder, für die Stiefeltern, die Untermieter, die auswärtigen Familienmitglieder usf. Ich will hier nicht die biologischen, die psychischen, die sozialen, die ökonomischen, die religiösen, die rechtlichen, die politischen Dimensionen des Gebildes oder des Begriffes "Familie" untersuchen - wir wollen uns ja in erster Linie um das "Wohnen" der Familien kümmern - aber ich möchte doch auf die Wortwurzel hinweisen: Familie hat wesentlich mit der Idee der wechselseitigen Vertrautheit, mit dem Gewohntsein aneinander, mit familiär, zu tun.

Und von hier mache ich einen Sprung mitten in das Wohnen von Familien und Wohngemeinschaften: denn der Ausdruck "wohnen" enthält ja diese Bedeutung auch: ge-wohnt. Der Ausdruck "wohnen" hat eine indogermanische Wurzel "uen" = verlangen, lieben, anstreben; und daran schliesst sich eine eigenartige Gruppe von Bedeutungen an: ge-winnen (durch Einsatz etwas erreichen), Wahn (Hoffnung, Erwartung), Wunsch, Wonne (also das Gewonnene, auch die Lust), Gewohnheit (mit dem man vertraut ist); und zudem besteht ein Zusammenhang mit der Wortgruppe "bauen". Ich vereinfache: Bauen ist transitives be-wohnen, wohnen-machen, Gewohnheit oder Vertrautheit oder "Familien" machen, wenn man so will. Und was hier auf der Ebene der Sprache so einen faszinierenden Bedeutungskomplex bildet, möchte ich inhaltlich präzisiert in eine These formulieren, die den Kern meines Denkens über Wohnen darstellt:

In meinem Verständnis ist Bauen ein Versuch der Menschen, die andern Menschen und sich selbst ge-wohnt zu machen, das heisst dazu zu bringen, dass sie vertraut sind, dass sie vorhersagbar werden, dass sie verlässlich werden. So gesehen ist das Gebaute eine Art Gedächtnis. Ein Gedächtnis, das für einem selbst und für die andern überdauernd einen Rahmen für das Handeln setzt. Das Gebaute ist nicht nur viel dauerhafter als des flüchtige Erinnern, das wir im Kopf haben. Es ist auch mehreren Menschen gemeinsam, ist also ein kollektives, oder soziales Gedächtnis. Das Gebaute ist demnach ein Vorläufer der geschriebenen Sprache, der Schrift. Nicht ein Archivgedächtnis, sondern ein Aktivgedächtnis, eines von dem Wirkungen ausgehen. Das Bauen nimmt ganz besonders jenen Teil der Sprache vorweg, der den Andern, auch einem selbst, zur etwas bringen will, es hat mit dem "Verschreiben", dem Anweisen zu tun hat. Mir boue Hüser - was mache die Hüser mit üs? Ein anderer Teil des Bauens ist verwandt mit dem Kleiden: seht her, das bin ich, das sind wir!

Wie alle Sprachen folgt natürlich auch das Bauen gewissen Regeln. Wir können durch Analyse des Bauens und des Umgangs mit dem Gebauten, des Wohnens, diese Regeln explizit machen, was dabei herauskommt ist eine Art Wohnbau-Grammatik. Derzeit sind wir weit davon entfernt, diese Vokabular und Grammatik dieser Sprache ausformulieren zu können, was wir haben sind Fragmente und Vermutungen.

Ich versuche beispielhafte Elemente dieser der Bausprache an protypischem Bauen zu verdeutlichen. Sie können dass vielleicht konkret auf dem Hintergrund der Evolution des Menschen sehen: Sie wissen, dass ein beträchtlicher Teil der Regulation der innerartlichen sozialen Beziehungen zwischen Tieren durch Instinkte erfolgt. Weil die Ernährungsbasis der meisten Lebewesen räumlich verteilt ist, ist diese soziale Regulation auch eng mit dem Raum verbunden: wir sprechen etwa von der Territorialität der Tiere. Beispiel: das Vogelpaar oder die Schimpansengruppe, auch der Hofhund, die ihr Revier verteidigen, am Rand mit Duftmarken markieren. Beim Menschen mit seiner übersteigerten Verhaltensflexibilität sind solche Instinkte zwar wohl noch wirksam, aber nicht mehr in Reinform, sondern abgeschwächt und kulturell überlagert. Stellen Sie sich vor, zwei Menschen oder zwei Menschengruppen kommen auf die Idee, ihre räumlichen Auseinandersetzungen, Beziehungen überhaupt, zu erleichtern, indem sie zwischen sich einen Zaun oder eine Mauer errichten. Das ist eine viel sichtbarere Duftmarke, und einigermassen dauerhaft. Sie markiert eine Abgrenzung voneinander. Und zudem verbindet elegant. Am Zaun, jeder auf seiner Seite, kann man sich nämlich risikoloser begegnen als auf dem freien Feld; der Zaun, die Mauer ist ein Hindernis, hemmt buchstäblich das unvermittelte Aufeinanderlosgehen und wird damit zum Verbindenden.

Haben Sie schon Nachbarn in Reiheneinfamilienhäusern stundenlang am Zaun schwatzen sehen? Und die menschenleeren Rasenflächen, wenn sie sich darauf geeinigt haben, der Ästhetik zu ihrem Recht zu verhelfen, die Zäune auszureissen und den Raum zwischen den Häusern vom Gartenarchitekten perfekt bepflanzen zu lassen? Diese Gruppe von Bewohnern hat dann nach aussen gezeigt, dass sie mit der Zeit gehen und es sich leisten können, eine unnützliche Rasenfläche zu pflegen; sie haben nur übersehen, dass sie die Pflege der Beziehungen innerhalb der Nachbargruppe erschweren. Der Zaun, die Mauer ist eine ungeheure Errungenschaft des menschlichen Zusammenlebens, er trennt und verbindet.

Hat man einmal den Zaun, die Mauer, dann ist eine noch genialere Erfindung das Fenster oder die Tür, die man auf und zu machen kann. Damit ist zur Raumstrukturierung als Regulator der Beziehung noch die Strukturierung der Zeit gekommen. Die Nacht ist ist dann nicht einfach nur mehr ein Naturereignis, sondern ein Element der Kultur: jetzt schliessen wir die Läden und jetzt machen wir sie auf; jetzt haben wir Nacht, auch wenn es mitten am Tag ist. Jetzt schliessen wir die Vorhänge, und dann sind wir für uns - jetzt öffnen wir sie, dann könnt ihr draussen von unserem Leben einen Blick erhaschen.

Oder ein anderer Prototyp: das Podium, die Nutzung der dritten Dimension. Man nehme dem König oder dem Präsidenten sein Podium weg, und er ist nur noch ein halber Präsident. Dass die Lehrerpodien aus den Schulstuben ziemlich weitgehend verschwunden sind, ist ein aufschlussreicher Indikator für das ausgeglichenere Verhältnis, das die Lehrer zu den Schülern suchen (wollen oder sollen? - und allerdings zumeist noch nicht gefunden haben).

Zurück zum Wohnen: Sind Sie mit mir einverstanden, dass ein weitverbreitetes Unbehagen beteht über unser Wohnen? Und es hat in letzter Zeit noch deutlich zugenommen. Seit dem zweiten Weltkrieg hat sich in der Schweiz die pro Person verfügbare durchschnittliche Wohnfläche ungefähr verdoppelt, von etwa 20 qm auf über 40 qm. Umfasste 1950 der Durchschnittshaushalt noch 3.68 Personen, so ergibt die Volkszählung 1980 einen Wert von 2.55. Von den fast 2.5 Mio Wohnungen für die knapp 6.5 Mio Einwohner fallen je ein knappes Drittel auf Einpersonenhaushalte, Zweipersonenhaushalte und Drei- oder Vierpersonenhaushalte. Ganze 9% der Haushalte umfassen 5 oder mehr Personen. In den grossen Städten ist die Situation noch extremer: die Durchschnittsbelegung pro Wohnung beträgt hier 2 Personen und der Anteil der Einpersonenhaushalte beträgt hier zwischen 42 und 48%. Reden wir nicht von Zweitwohnungen; auf die Einsamkeit komme ich zurück. Dennoch spricht man immer noch von Wohnungsnot, und dies gerade in den grossen Städten!

Was ist los mit unserem Wohnen, dass wir immer mehr und immer grösser wollen: Geht es uns wie jemandem, der sich einseitig ernährt und immer mehr isst, um wenigstens ein bisschen von dem zu bekommen, was ihm seine Diät nicht bietet? Ziehen unsere grossen Kinder auch in die Wohngemeinschaften, weil sie von den Familienwohnungen nicht das bekommen, was sie brauchen? Scheitern die meisten Wohngemeinschaften unter anderem deshalb, weil sie von den verfügbaren Wohnungen auch nicht jene Unterstützung bekommen, die jede Lebensgemeinschaft braucht?

 

1) Wohnstruktur und Familiendynamik

Die Wohnung ist ein "Gefäss" für die Familie, habe ich einmal formuliert, eine Art materieller Träger, eben das niedergelegte soziale Gedächtnis und Stuerungsinstrument für eine Lebensgemeinschaft. Vergleichen wir die Familie mit dem Individuum, so wird die Schwäche der Gruppe deutlich: das Individuum hat seinen Organismus, den realen Träger seiner Existenz. Im individuellen Gedächtnis (in seinem Hirn auf wunderbare Weise niedergelegt) verfügt es über eine Spur seines Lebens, kann durch Erinnern darauf zurückgreifen, gewinnt so seine einzigartige Existenz. Natürlich nehmen viele Teile des individuellen Gedächtnisses auf den sozialen Aspekt seiner Existenz bezug. Aber die soziale Existenz des Menschen braucht einen mächtigeren Träger, der gewissermassen ausserhalb oder zwischen den Individuen allen zugänglich ist, ja sogar sich allen aufdrängt, permanenter als eine soziale Lehr- oder Kontrollinstanz. Die Kultur als der Ausdruck unserer sozialen Existenz schlägt sich in Ideen und aber vor allem in gestalteten Objekten wieder. Davon sind die Kunstwerke nur die Spitze des Eisbergs; die Hauptsache sind die Alltagsobjekte und ganz besonders eben das Gebaute, das über lange Zeit hinweg stabil bleibt und uns allen seinen Prägestempel aufdrückt. Das Häuserbauen muss also als Teil eines Kreises verstanden werden, gleich wie wenn Menschen auf Menschen wirken, nur über einen Umweg, und damit dauerhafter. Mit bestimten Bauformen begünstigen oder behindern wir immer ganz bestimmte Formen des gemeinschaftlichen, familiären Lebens.

Es ist eigenartig: wir haben, in der Schweiz und anderswo, eine hochentwickelte Forschung über den Wohnungsbau, also wie wir Häuser bauen. Aber wir haben die andere Hälfte des Kreises vergessen: wie die Häuser auf uns wirken.

Es ist in diesem Rahmen nicht möglich, eine umfassende Theorie des Wohnens als menschliche Tätigkeit ersten Ranges zu geben. Einen Grundgedanken aber sollte ich daraus skizzieren: Wohnen überbrückt die Spannung zwischen dem Privaten und dem Öffentlichen. Das Gebaute erleichtert dem Menschen zugleich Individuum und Sozialwesen zu sein. In der Wohnung kommt diese Spannung und diese Brücke im Verhältnis zwischen dem eigenen Zimmer und dem gemeinsamen Räumen (Wohnzimmer, Küche, Eingang) zum Ausdruck; auch zwischen noch privateren oder intimeren Teilen der Einrichtung (Bett, Schrank, Schublade) und dem für die andern Zugänglichen. Auf einer nächsthöheren Stufe des sozialen Verbandes finden wir wieder diesen Spannungsbezug: die Familie oder die Wohngruppe als Einheit in ihrer Wohnung, in ihrem Haus hat einen Übergang zum Öffentlichen, zur Strasse, zum Platz.

Ich will Ihnen nun mit Beispielen solche Zusammenhänge zu verdeutlichen versuchen.

 

2) Familien und Wohnungen im Verband

Ich greife zuerst noch einmal auf den Film zurück, auf das dritte Beispiel: längi Gäng verbinde Zimmer aber trenne d'Lüt. Die Forschung bezieht sich auf amerikanische Studentenwohnheime. Wie sicher wir sie auf das hiesige Wohnen von Familien übertragen dürfen, können wir noch nicht beweisen; es gibt aber eine Reihe von Indizienbelegen dafür.

Eine der gut belegten Erkenntnisse der Wahrnehmungs- und der Sozialpsychologie kann man in die Regel der optimal kleinen Zahl zusammenfassen: es gibt ein Optimum bezüglich der Menge der Information die wir verarbeiten können: zu wenig ist nicht gut, weil dann der Wahrnehmende aus eigenem ergänzt, fabuliert; und zuviel ist nicht gut, weil dann die Qualität der Verarbeitung abnimmt. Dies gilt sozialpsychologisch auch für die Pflege der Beziehungen zu den andern. Natürlich ist eine allgemeine Angabe des Optimums als Zahlenwert nicht möglich, immerhin finden sich in verschiedenen Zusammenhängen immer wieder Werte im Bereich zwischen 5 und 10. Das erinnert an klassische Familiengrössen. Und Familien können sich in Verbänden gruppieren, etwa im Gehöft im Weiler; in der Stadt als Nachbarschaft, als Gasse, als Siedlung. Und Nachbarschaften gruppieren sich zu Dörfern, Quartieren, diese zu Stadtteilen, Städten usf. In dieser Gliederung der gebauten Welt kommt eine Parallele zur menschlichen Beziehungskapazität zum Ausdruck.

Man muss feststellen, dass unser Bauen auf die Regel von der optimal kleinen Zahl längst nicht mehr Rücksicht genommen hat, sondern hybride Riesengebilde hervorgebracht hat; nicht nur Überbauungen wie das Murifeld oder La Defense bei Paris haben das menschliche Mass längst gesprengt. In einem Haus mit 20 Stockwerken und je 4 Wohnungen begegnet man in der Eingangshalle potentiell einem mehr als 200 Leuten. Niemand kann 200 Nachbarn haben. In dem was die Studenten erleiden, welche zu dreissig zusammen zu wohnen gezwungen sind, sehen wir modellhaft, was den Leuten in den grossen geplanten Quartieren geschieht. Fragen wir sie, warum sie in ihrem Quartier zufrieden sind, so ist die wichtigste Begründung, dass sie hier so recht anonym leben können: die andern kümmern sich nicht um sie und sie brauchen sich nich tum die andern zu kümmern. Ich will nicht verhehlen, dass Dorfgemeinschaft eine Belastung sein kann, der man besonders in gewissen Lebensphasen zu entgehen versucht. Man muss aber bedenken, was das anonyme Wohnen mit sich bringt. Infolge der übergrossen Zahl der sich aufdrängenden Beziehungen zieht man sich auf sich selbst zurück: man ist nicht mehr fähig, Beziehungen einzugehen und zu pflegen, wie dies bei den Studenten sichtbar wird. Das stellt man bald einmal auch selber fest, und um sich vor sich selbst zu rechtfertigen, erklärt man, man wolle ja gar nicht Beziehungen haben, man suche die Anonymität. Wenn man die Trauben nicht haben kann, dann sind sie eben sauer. Die Vereinsamung in der Wohnung ist vorprogrammiert. Während sie der arbeitende Mann teilweise am Arbeitsplatz kompensieren kann, ist der Druck der Baute auf die Frau umso grösser. Ich bin überzeugt, dass Versuche der Selbstverwirklichung der Frauen über den Arbeitsplatz eine wesentliche Wurzel in unserer Bauweise haben.

Ich möchte betonen: es kommt mir nicht auf die amerikanischen Studenten in ihren speziellen Wohnheimen an. Was ich aus diesen Untersuchungen abstrahiere, ist eine Lebenssituation, die wir in mancherlei Konkretisationen auch bei uns wiederfinden können: Da sind in den Korridor-Studenten Menschen exemplifiziert, welchen durch die Bauweise und die damit bestiammte Lebensform ein schroffer Übergang vom Privaten ins Öffentliche aufgezwungen ist; es gibt für sie kein Zwischenbereich zwischen "allein" und "mit vielen". Die Wohnungs-Studenten jedoch leben in drei Bereichen: allein, mit wenigen zusammen, in der Öffentlichkeit; das gibt ihnen diese auffällige Stärke und Sicherheit im öffentlichen Bereich, während die Korridorstudenten die vielen andern als Bedrohung erfahren und in die Defensive gehen.

Eine der Untersuchungen bei den amerikanischen Studenten muss ich Ihnen auch noch berichten. Die Studenten aus den Korridorheimen und aus den wohnungsartigen Heimen wurden zu Spielen in Gruppen zusammengebracht. Es waren Spiele, bei denen man Koalitionen bilden oder gegeneinander spielen kann wie bei gewissen Jass-Formen. Wenn man gegeneinander spielt, kann man theoretisch viel gewinnen, aber die Wahrscheinlichkeit ist klein. Wenn man miteinander spielt, gewinnt man weniger spektakulär, aber mit grösserer Wahrscheinlichkeit, und man muss den Gewinn natürlich teilen. Kooperativ spielen setzt voraus, dass man sich in den andern versetzen kann, dass man davon ausgeht, dass auch der andere an einer differenzierten Beziehung interessiert ist. Ich kann Ihre Erwartung bestätigen, dass die Wohnungs-Studenten mehrheitlich kooperativ spielen, die Korridorstudenten mehrheitlich kompetitiv, d. die Korridorstudenten sehen nur sich selbst und ihren Gewinn; sie geben dann auch früher auf, wenn nichts herausschaut. Das sind Erkenntnisse, die unter die Haut gehen; auch dann wenn man sie zurückhaltend interpretiert. Der soziale Wohnungsbau insbesondere, der die grossen Wohn-Komplexe stark gefördert hat, erweist sich im Wortsinn als asozial, wie A. MITSCHERLICH schon 1965 gesagt hat.

 

3) Jugendliches Wohnen

Zwischen den Eigenschaften der gebauten Welt und den Beziehungsmöglichkeiten der darin lebenden Menschen besteht also eine Abhängigkeit. In gewissem Sinne kann man eine Entsprechung fordern, bzw. feststellen, dass sie alzu oft nicht erfüllt ist in unserem heutigen Bauen. In unserem ersten Beispiel war es die gestufte Gruppierung von Menschen (Familie, Nachbarschaft etc.) und Bauten (Wohnung, Haus, Häusergruppe oder Gasse, Siedlung, Quartier etc.). Ich meine nicht, dass Beziehungsstruktur und Raumstruktur einander voll kongruent sein sollen; aber eine prinzipielle Entsprechung ist wohl sinnvoll, auf welcher dann fruchtbare Spannungsverhältnisse entstehen können. Im zweiten Beispiel untersuchen wir ein solches Spannungsverhältnis zwischen konstanten Räumen und sich ändernden Menschen, eines das heute oft ein Überspannungsverhältnis wird, nicht ohne Grund. Ich meine das Wohnen der Jugendlichen. Hier kommt in der Sprache des Bauens so richtig unser wahres Verhältnis zur Jugend zum Ausdruck, nämlich die Ambivalenz des grossen Versprechens und seine Nichterfüllung. Gestatten Sie, dass ich bei diesem Thema ausgehend von unseren Befragungen von Jugendlichen in ihrer Wohnung über das Beweisbare hinaus interpretiere.

Das Wohnen der Familien war über Jahrtausende durch Enge gekennzeichnet. Abgesehen von den kleinen Oberschichten lebten die meisten Leute praktisch in einer Kammer. Das bedeutet, dass ein wesentich grösserer Teil der zwischenmenschlichen Interaktionen nicht durch räumliche Regulatoren bestimmt war, sondern durch direkte Interaktion und Disziplinierung. Durch den Wohlstand und die Freizeit und die Bildung haben wir den Jungen in unserem Teil der Welt den Himmel auf Erden versprochen, sichtbar etwa im Anspruch auf das eigene Zimmer, das ausser in den nicht mehr sehr zahlreichen Grossfamilien, weitgehend Wirklichkeit geworden ist. Wir haben aber diese eigenen Zimmer so gebaut, dass das implizite Verprechen auf die eigene Persönlichkeit gerade wieder durgestrichen wird. Denn diese kleinen, einerseits abgeschlossenen, anderseits so (schall)durchlässigen Kästchen, in die wir unsere Jungen sperren, taugen eigentlich fast zu gar nichts. Von den Erwachsenen ist vorgeplant, was man darin zu tun hat: schlafen, Aufgaben machen; zum Spielen sind sie in der Regel schon zu klein. Ändern darf man sie nicht wegen der Renovationskosten; im Murifeld zB taugen die Betonwände nicht einmal zum Aufhängen von Postern: zu hart zum Nägel einschlagen. Ferner drückt die Anordnung der Kinderzimmer im Wohnungsgrundriss aus, wie das Verhältnis zwischen Eltern und Kind zu verstehen ist: was für Kleinkinder sinnvoll ist, eine direkte Unterordnung, ist für den Jugendlichen kontraproduktiv: er soll ja, das erwartet man von ihm ein selbständiger Mensch werden; aber mit dem Grundriss der Wohnung sagt man ihm dauernd: du bist da ein Anhängsel von uns Eltern. Der meist eine grosse Wohnraum gehört nach Möblierung und Lebensgewohnheiten den Eltern. Haben Sie auch schon beobachtet, wie ihn die Jungen, wenn man ein paar Tage weggeht, mit Beschlag belegen, und sich dann wieder zurückziehen. Vor dem 2. Weltkrieg boten die meisten städtischen Wohnblöcke wenigstens Mansarden; die "Eroberung" der Mansarde war bei meinen Altersgenossen ein lebenswichtiger Akt der Selbstwerdung, den wir der jüngeren Generation aus irgendwelchen ökonomischen Gründen auch noch weggenommen haben.

Ich sage nicht, das eigene Zimmer für die Jungen sei nicht eine Errungenschaft; ich meine bloss, es sei eigentlich nur eine halbe Errungenschaft, nämlich, so wie wir es anwenden, ein Emanzipierten-Unterwerfungsmittel. Natürlich sollen sie ausziehen, aber muss es mit so viel Illusionen sein und in räumliche Verhältnisse die zur Wiederholung desselben Unsinns geradezu nötigen. Ich komme beim "kreativen Wohnen" auf Alternativen zurück.

 

4) Kindgemässes Wohnen

Auch über das Wohnen der Kinder wäre allerhand BÖses zu sagen. Die Zwänge des Hochhauses haben Sie schon im Film gesehen. Ich möchte betonen: es geht mir nicht darum, das Wohnhochhaus an sich schlecht zu machen. Ich weiss nicht, ob Sie sich erinnern: zu Beginn der Fünfziger Jahre, als die ersten gebaut wurden, ist man zur Besichtigung hingepilgert, wie etwas später auf die Autobahnbrücken; und jetzt wollen Einige, dass das eine wie das andere geächtet wird. Auch das Wohnhochhaus hat seine Funktion: vermutlich produziert es zur Hauptsache geduldige, abhängige, leicht lenkbare, beziehungsschwache Menschen. Die Frage ist nur, ob wir das wollen oder unter Umständen wer das will. Zumindest eine Lüge ist nachweisbar: die 15 Mio Menschen, die nach den Erwartungen der frühen sechziger Jahre die Schweiz einmal bevölkern sollten, hätten nur in Hochhäusern Platz; ein Blick auf die Ausnützungsziffern, die ja bei Hochhäusern nicht höher sind als bei andern Überbauungen, hätte sie widerlegen können. Aber fast alle haben es geglaubt, von links und von rechts. Vielleicht machte eben die Hochhausbausprache Gedichte, welche der Zeit Ausdruck gaben; und weil keine umfassende Wohnbaugrammatik verfügbar war, konnte man diese Gedichte nur an der Oberfläche deuten.

 

5) Das Wohnen im höheren Alter

Das Wohnhochaus hat sich als förderlich erwiesen für den Lebensmut Betagter aus städtischen Verhältnissen, die sich im Hochhaus mit einem einzigen, Tag und Nacht bewachten Eingang mit Recht sicherer fühlen können als anderswo. Das belegen Untersuchungen aus amerikanischen Grossstädten mit extrem hoher Kriminalität. Zugegeben, eine etwas besondere Situation; aber es gibt sie. Bei uns ist dies ein weniger dringendes Problem, jedenfalls bis heute; und so haben wir Betagtenheime eher ebenerdig, mit Zugäng zur Natur gebaut. Der Alterswohnungsbau ist aber dennoch ein Musterbeispiel dafür, dass der menschliche Bautrieb sich fast immer austobt, bevor wir eingehend über seine Folgen nachgeforscht und nachgedacht haben. Nach rund 20 Jahren intensiven Altersheim-Bauens in allen Gemeinden setzt sich die Erkenntnis durch, dass die Unterbringung der Betagten in besonderen Bauten im Prinzip das Mittel der Wahl ist, ihnen den Lebenssinn und oft auch den Lebensmut wegzunehmen. Es scheint, dass wir durch unser Bauen mit ähnlicher Brutalität in das Leben unserer Mitmenschen eingreifen wie in die Schönheiten der Landschaft. Beides zudem mit der Begründung sozialer Gesinnung.

Leben die Betagten in ihrer normalen Umgebung, so haben sie, zumindest unter gewissen Voraussetzungen eine Chance, auch im hohen Alter ein sinnvolles Leben zu führen. In einer Untersuchung haben wir die Beziehungsnetze und das Gruss- und gegenseitige Hilfeverhalten von alleinstehenden betagten Frauen in einem geplanten Hochhausquartier und in einen gewachsenen Berner Vorstadtquartier verglichen. Die Ergebnisse bestätigen Einsichten, die sich in der Betagtenbetreuung neuerdings zunehmend durchsetzen, nämlich die grosse Bedeutung der vertrauten und überschaubaren und durchmischten Wohnumgebung für das Wohlbefinden und die andauernde Selbständigkeit der Betagten. Die Beziehungsnetze in der kleinräumigen Siedlung umfassen das ganze Quartier, in der grossräumigen praktisch nur das eigene Wohnhaus. Die Gesamtzahl der Bekannten ist zwar nicht unterschiedlich, aber offensichtlich besteht im kleinräumigen Quartier ein ungleich intensiveres Beziehungsnetz: beispielsweise gaben im Hochhausquartier 42% der Befragten an an, keine engeren Freunde zu besitzen, während es im älteren Stadtquartier nur 5% waren.

Ähnlich wie die Mansarde bei den Jugendlichen ist das "Stöckli"-Prinzip bei den Älteren eine Errungenschaft, die wir vermutlich zu Unrecht aufgegeben haben. Es gibt schöne Beispiele phantasievollen Bauens, die solche Konzepte neu beleben.

 

6) Kreatives Wohnen

Im Film haben wir eine ältere, gewachsene Wohnumgebung dem geplanten, sterilen Rasen und Beton der Moderne gegenübergestellt. Vielleicht hätten wir eine der neueren kreativen Wohnüberbauungen wählen sollen, die die Bewohner ebenfalls als Einzelne und als Gruppe herausfordern, ihren Wohnbereich aussen und innen immer wieder erneut ihrer eigenen Entwicklung als Individuum, als Familie, als Nachbarschaft anzupassen und vorauszuwerfen. "Entwurf", die klassische Bezeichnung des Herzstücks der Tätigkeit des Architekten, enthält ja diese Idee: vorauswerfen, gemeint ist wohl: um dann nachzugehen. Die Bedeutung hat sich mit der Professionalisierung des Architektenstandes eingeengt auf das Verhältnis zwischen Zeichnung und baulicher Ausführung; die tiefere Bedeutung könnte sein, dass der Bauende im Gebauten einen Entwurf seiner und seiner Gemeinschaft Zukunft vorauswirft, in dessen Realisierung, dem Wohnen, dann die Entwicklung stattfindet. Bauliche Entwürfe binden das Leben dieser Gemeinschaft über die Bautradition zugleich in eine grössere Gesellschaft und in deren Geschichte ein.

Solches Entwerfen und Entwickeln setzt voraus, dass ein günstigeres Verhältnis zwischen Konstanz und Wandel gesucht wird. Während Jahrtausenden war in unserer Zivilisation die stabilisierende Wirkung des Gebauten auf den Menschen im Vordergrund; langsam zogen die Bautraditionen mit der kulturellen Evolution mit. Seit einem Jahrhunderten etwa verstehen sich die Baufachleute als Pioniere. Architekten versuchen sich in Gesellschafts-Utopien, an ihrem Bauen soll die Menschheit genesen. Die übersteigerte Technisierung des Bauens wirft die Traditionen auf den Abfallhaufen und nimmt zugleich dem Benützer, dem Bewohner das Bauen aus der Hand und übergibt es dem Experten. Der Bewohner wird zum Konsumieren gezwungen, wo er eigentlich in seine Zukunft und die Zukunft der Seinen investieren möchte.

Die Arbeitsteiligkeit belegt auch die Kreativität mit Beschlag und behält sie dem Fachmann vor. Die Baugesetze und der Konformitätsdruck nehmen den letzten Rest; man kann sie auch als Versuch auffassen, den überbordenden Wandel zu stabilisieren. Das schafft eine paradoxe, schwer zu verkraftende Situation: von hohem Wert ist zugleich das Festhalten am Alten, weil stabilisierend, und das Kreative, Originelle, mit dem der Einzelne sich selbst entwirft. Wir haben einmal versucht, Schrebergarten-Architektur zu untersuchen, um den Gestaltungswillen der Benützer am Werk zu sehen. Dies in der Erwartung, dass geringer Umfang und tragbare Kosten der Projekte diesen manifest machen würden. Die Enttäuschung war gross, als wir feststellen mussten, dass Vorschriften und Konformitätsmentalität in diesem Bereich noch fast totaler sich durchgesetzt haben als im Wohnungsbau.

 

7) "Schöner Wohnen"

Vieles von dem, was im Zusammenhang mit Kreativtät gesagt wurde, lässt sich auf die Verwechslung verschiedener Bewertungskriterien zurückführen. "Gut" sei gleich "schön" sei gleich "kreativ" sei gleich "richtig". In der Psychologie der individuellen Unterschiede sprechen wir gelegentlich vom Halo-Effekt, der Ausstrahlung, die eine Eigenschaft eines Menschen auf die Wahrnehmung seiner anderen Eigenschaft ausübt. Da stellen wir fest, dass wir von einem schönen Menschen ohne weitere Überprüfung auch anzunehmen geneigt sind, dass er intelligent, tüchtig, geschickt usw. sein müsse. Die Baufachleute haben sich dieses Mechanismus in fast schamloser Weise bedient; die Perversion davon, die den Architekten selber den Schrecken einjagt, erscheint dann in bunten Zeitschriften unter Titeln wie "Schöner Wohnen" oder das "Ideale Heim". Die neueste Zeit hat diesen Bewertungskomplex noch um zwei Komponenten erweitert: gut und schön ist natürlich auch pflegeleicht und technisch perfekt.

Aber "schön" ist überhaupt nicht notwendig auch "gut", und alle andern Komponenten können durchaus je verschieden positiv sein. Für wen denn "schön" und wozu "gut"? Die Frage wird in der Regel überhört. Es müsse doch ein Allgemeingutes und ein Allgemeinschönes geben. Obwohl der klassische Bildungskanon diese Erwartung unterstützt hat, ist sie deshalb nicht weniger falsch.

Die naheliegende Antwort ist vielleicht: der Bewohner selber ist die letzte Instanz; also Populismus der Architektur. Diese Antwort wäre so problematisch wie die des Ästheten: ich weiss, was schön ist, und die andern haben es mir gefälligst abzunehmen. Wenn Bauen eine Sprache zur längerfristig angelegten Kommunikation und Interaktion zwischen den Menschen ist, dann werden wir uns wohl etwas differenziertere Kriterien der Architekturbewertung aneignen müssen. Dann ist die Ästhetik, die Schönheit des Baugedichts mit dem Inhalt ins Verhältnis zu setzen, mit dem, was das Gebaute berichtet und bewirkt. Und auch die Funktionalität des Zweckbaus muss es sich gefallen lassen, auf Nebenwirkungen, auf verborgenen Sinn, untersucht zu werden. Vielleicht muss die Beurteilung der Architektur, ob gut oder schlecht, ob schön oder hässlich, überhaupt einmal zurücktreten hinter die Untersuchung dessen, was zwischen dem Gebauten und den es brauchenden Menschen geschieht. In den Benützungsspuren und den Veränderungsversuchen, den gelungen und den misslungenen, steckt ein grosser Schatz von Weisheit über Mensch-Umwelt-Bezüge, den wir noch kaum begonnen haben, auszuschöpfen.

Ich habe eine Vermutung, noch nicht zu Ende gedacht, ich möchte Sie Ihnen als Denkanstoss mitgeben. Vielleicht meinen wir mit "schön", "gut" usf. in diesem Zusammenhang ganz einfach "öffentlich", "anerkannt". Bauen ist ja, haben wir festgestellt, gemeinsames Gedächtnis,in Überspannungsverhältnis wird, nicht ohne Grund. Ich meine das Wohnen der Jugendlichen. Hier kommt in der Sprache des Bauens so richtig unser wahres Verhältnis zur Jugend zum Ausdruck, nämlich die Ambivalenz des grossen Versprechens und seine Nichterfüllung. Gestatten Sie, dass ich bei diesem Thema ausgehend von unseren Befragungen von Jugendlichen in ihrer Wohnung über das Beweisbare hinaus interpretiere.

Das Wohnen der Familien war über Jahrtausende durch Enge gekennzeichnet. Abgesehen von den kleinen versucht. Ein verzweifelter Versuch einer Zeit, die dem Wertpluralismus frönt?

 

8) Wohnungstechnik und Wohntechnik

Ich habe schon auf die blühende Wohnungsforschung und die fehlende Wohnforschung hingewiesen. Wohnen ist eine menschliche Tätigkeit, die zusammen mit Objekten der Welt in Raum und Zeit und zusammen mit andern Menschen stattfindet. Was wissen wir über das Wohnen, das im Durchschnitt wohl etwa einen Drittel unserer Lebenszeit ausmacht? Wie nicht zuletzt mein Vortrag, der immer wieder in Allgemeinheiten abschweifen muss, zeigt: unglaublich wenig. Das ist nicht unverständlich; denn Wohnen ist der Prototyp des Privaten. Die Wohnpsychologen werden sich noch die Zähne am Widerspruch ausbeissen, dass sie die Würde des Menschen achten und gleichzeitig dessen ureigenste Tätigkeit erforschen, also öffentlich machen wollen.

Dennoch dürfen wir uns wohl mit oberflächlichen Bestimmungen des Wohnens nicht begnügen. Wie die Geschichte der Wohnarchitektur zeigt, hat eine aus dem Handgelenk entworfene, sehr zeitgebunden auf die Arbeitswelt des 19. und frühen 20. Jahrhunderts reagierende Definition des Wohnens uns die grössten Probleme gebracht, nämlich Wohnen sei die Erholung von den MÜhen der Arbeit (CIAM, Corbusier, "Wohnmaschinen"-Idee). Sie hat nämlich in Bauten - nicht verewigt, aber doch für viele hundert Jahre - festgelegt, dass die Arbeitswelt und die Wohnwelt zwei räumlich voneinander zu trennende Lebensbereiche seien; die zwingende Folge davon war als dritter Bereich der Verkehr. (Damit belege ich gewöhnlich mit einem gewissen unvermeidlichen Zynismus meine These, dass Bauen sehr viel nachhaltiger das Leben des Menschen bestimme als Gesetze, die man im Prinzip ändern kann.)

 

9) Wohnumwelt und Arbeitswelt

Wie sieht denn die künftige Arbeitswelt aus? Niemand kann das sagen. Die elektronischen Informationsverarbeitungsmaschinen werden uns noch Überraschungen bringen. Ich gehe davon aus, dass sie nicht mehr zu vermeiden sind. Wir würden sie besser in die Hand nehmen, anstatt sie den Experten zu überlassen. Der Computer ist nämlich analog dem Bauen und der Schrift eine dritte materielle Manifestation des sozialen Gedächtnisses, nur noch viel dynamischer als die beiden älteren.

Konkret und auf das Wohnen bezogen meine ich, dass wir gut daran täten, die fast totale Trennung von Arbeits- und Wohnwelt zielstrebig rückgängig zu machen, und dies notgedrungen auch durch Bauen, bzw. durch Umbauen. Ich möchte damit keinem Romantismus das Wort reden. Den Computer-Arbeitsplatz in der Wohnung würde ich jedoch nicht als Regelfall anstreben. Eine relative Trennung von Privatbereich und Öffentlichkeit scheint mir lebenswichtig; und Arbeit grundsätzlich etwas ist Öffentliches. Ich habe zu Beginn auf diese grundlegende und notwendige Polarität hingewiesen.

Doch scheint mir denkbar, Quartiere zu fördern, welche Wohnungen und Arbeitsplätze (nicht nur Dienstleistungen) in enger Nachbarschaft aufweisen. Dasselbe gilt übrigens für die Bildungsinstitutionen, die mit zunehmender Computerisierung ihre militärisch inspirierte Zentralisierung verlieren könnten. Heute werden in der Schweiz jährlich ungefähr ein Promille der Gebäude abgebrochen und gänzlich neu gebaut. Das heisst, wenn es so weiter geht, wir müssen an die tausend Jahre warten, bis wir eine neue Lebensumwelt gebaut haben werden. Vielleicht werden sich die Architekturschulen eines Tages sogar entschliessen, Umbauen als eine zentrale Kompetenz ihrer Absolventen zu pflegen.

 

10) Wohnökonomie

Warum sind in der Schweiz die Wohnungen so viel teurer als in jedem anderen Land? Meine vereinfachende Antwort: weil wir nicht darüber verfügen können. Die Schweiz hat die höchste Mieter- bzw. die niedrigste Eigentümer-Bewohner-Quote der Welt. Wir lassen anonyme Gesellschaften für uns bauen. Ein Teil von ihnen gehört dem Baugewerbe, wegen der Spekulation, der Arbeitsbeschaffung und der Versicherungskassen; es ist klar, dass die raffiniertesten und perfektesten Techniken und Einrichtungen gerade gut genug sind, schliesslich lebt das Gewerbe davon umso besser, je teurer sie sind. Wir sind im Begriff, die Sache noch einen Drehung höher zu schrauben. Vorsichtige Schätzungen über den Einfluss der zweiten Säule auf dem Immobilienmarkt lassen einen Zuwachs von ungefähr einem Viertel erwarten an Kapital das jährlich zu erstaunlich kleinen Zinsen angelegt werden muss und auf langfristigen Kapitalgewinn spekuliert. Wir anonymisieren systematisch unsere gebaute Umwelt, unser kollektives Gedächtnis.

Es gibt Beispiele von genossenschaftlichem Wohnungsbau, wo unter Vermeidung der Perfektion und unter Gewinn von sehr viel Verfügbarkeit nicht nur vorzügliche Wohnungen für weniger als die Hälfte des landesüblichen Preises, sondern zugleich im überschaubaren Rahmen für Gruppen von Familien Wohnraum geschaffen wurde, der das Private und das Öffentliche baulich realisiert.

 

11) Wohnungsnot?

Ich kann die Not des Einzelnen, der verzweifelt eine geeignete Wohnung sucht, verstehen; was mir aber nicht in den Kopf will, ist die Rede von der angeblichen Wohnungsnot, speziell in den grossen Städten. Ich erinnere an die Statistiken: die Mehrzahl der Wohnungen stehen heute in diesen Städten im Schichtbetrieb leer. Die demographische Entwicklung und der Wohlstand werden diesen Trend noch weiter fördern. In einigen städtischen Vororten steigt die Leerwohnungsziffer bereits auf mehrere Prozent an, der Landesdurchschnitt ist bei 0.8%; wobei man allgemein annimmt, dass die offizielle Ziffer eine Unterschätzung ist. Allerdings sind es fast ausschliesslich überteure Neuwohnungen die leerstehen; und deren Vermieter sind noch nicht bereit, die Preise dem Markt anzupassen. Aber bald einmal werden wir einen Mietermarkt haben, nach vielen Jahrzehnten des Vermietermarktes eine ungewohnte Sache. Werden sich die Wohnungsanbieter dann nicht nur im Preis, sondern auch in der Qualität des Angebots den Mietern anpassen müssen? Was werden die Mieter für Wohnungen bevorzugen? Werden sie mehr vom Gleichen wollen: Perfektionismus und Grösse? Oder werden sie in Kenntnis der Zusammenhänge zwischen Leben und Bauen Wohnungen auswählen, die das Problematische der heutigen vermeiden?

 

12) Wohnerziehung, Wohnberatung, Wohnhilfe

Hier ist wohl ein tüchtiger Schuss Pessimismus am Platz. Eine Zeit lang habe ich, zwar mit einem gewissen Zögern, gemeint, die Einrichtung der Wohnerziehung als Schulfach, vielleicht als Auseitung des traditionellen Hauswirtschaftsunterrichts, wäre geeignet, einige Verbesserungen herbeizuführen. Ich bin da zurückhaltender geworden, weil die Schulen das Meiste, was sie anfassen, über kurz oder lang ins Gegenteil verkehren. Es wäre wohl unvermeidlich, dass die Lehrer dieses Faches (von Ausnahmen will ich gern absehen), Normvorstellungen des richtigen Wohnens verbreiten würden. Kämen dann unvermeidlicherweise noch Benotungen hinzu, wäre das angerichtete Unheil erst recht katastrophal. Ich habe jetzt mehrmals von einer Wohnbaugrammatik gesprochen; aber ich habe nicht an die Schulgrammatik einer Sprache als Vorbild gedacht, sondern eher an den Umstand, dass die Sprachgrammatik die Schulgrammatik laufend widerlegt. So richte ich mich lieber auf eine unsystematische Verbreitung von Kenntnisses über das Wohnen, wie sie auch in diesem Vortrag geschieht und wie sie wohl im Anschluss daran von Ihnen allen weitergegeben werden, und zwar Einsichten, durch Ihre eigene Erfahrung gefiltert und geläutert.

Ich stelle mir Vorgänge vor wie diese:

Sie beobachten, dass der fertiggemachte Kinderspielplatz zwar eine Augenweide ist, aber Kinder nur einen engen Altersgruppe anzieht, und auch diese eher zu Ritualen veranlasst als zu Spielen herausfordert. Dann graben Sie mal irgendwo an einer geeigneten Stelle ein Loch in den Boden und lassen eine alte Schaufel liegen, und beobachten unauffällig, was nun die Kinder damit machen. (Versuchen sie noch zu erreichen, dass der Abwart von vis-a-vis es nicht wieder zuschaufelt!)

Oder Sie wundern sich (wenn Sie ein städtischer Wohnungsbewohner sind) bei einem Besuch in einem älteren Landhaus: zuerst über die Verschwendung, die darauf verwendet wurde, zwei vollständige Wohnzimmer einzurichten: einen Salon und ein Stübli. Später, wenn sie etwas länger, vielleicht sogar über die Nacht geblieben sind, über die eindrückliche und sinnvolle familiäre Organisation, die durch diesen simplen zweiten Raum entsteht: da wird hier präsentiert, dort gespielt oder gebastelt, dann hier eine Feier abgehalten und dort gerauft, wie es sich für ein gewisses Alter gehört.

Wenn es zufällig geregnet hat, werden Sie in dem Landhaus auch die Bedeutung leerer Estriche oder Treppenhäuser, überhaupt von sog. Sekundärraum erkannt haben, weil sich dort Tätigkeiten ("Wohnen") ausbreiten konnte, das in der durchgeplanten modernen Stadtwohnung keinen Platz findet.

Oder Sie kennen ein Haus oder sogar eine Wohnung mit Anbauten, Fortsätzen. Wie die Familie gewachsen ist, die Grossmutter dazukam oder ein kleines Geschäft aufgetan wurde, hat man angebaut (und, oh Wunder, die Baugesetze der Gemeinde haben es noch erlaubt!) - Anschauungsunterricht, wie Familienstrukturen und gebaute Strukturen einander stützen und fördern.

Eine der wichtigsten Einsichten, die ich verbreiten würde, wäre auch die folgende: wenn Bauen eine Sprache ist, die man beim Wohnen unwillkürlich spricht - ist dann nicht allein wohnen ein freiwilliges Verstummen, selbstauferlegte Sprachlosigkeit? Alleinwohnen ist eigentlich eine Perversion des Wohnens. Ich verweise zurück auf die Angaben zur Statistik über das Wohnen aus der Volkszählung.

 

Schlussbemerkungen

Ich komme zum Schluss. Ein simples Resume meiner Ausführungen kann ich Ihnen nicht geben. Vielleicht haben Sie bei manchen meiner Beispiele gedacht: wie können wir es besser machen, was sollen wir denn tun, dass es richtig ist? Solche Frager muss ich frustrieren. Ich fürchte dass das Wohnunheil des 20. Jahrhunderts zu einem schönen Teil dem Mechanismus zu verdanken ist, dass sich einige Leute angemasst haben, zu wissen wie es am besten sein müsse. Und diese Fachleute haben dann mit einem missionarischen Eifer ihre "richtigen" Vorstellungen in Gebautes umgesetzt, an dem wir jetzt leiden und wohl noch einige Zeit leiden werden.

Ich meine, dass wir einen andern "Mechanismus" brauchen und sehe einen Schlüssel in sinnvoll angewandeter Sozialwissenschaft, darunter Wohnpsychologie. Bauen und Wohnen beruhte während Jahrtausenden auf Tradition, man wusste nicht, warum man es so oder anders machte, man hatte es einfach immer so gemacht; und nur ganz langsam wirkten sich die Effekte des Gebauten auf den Menschen im Rückwirkungskreis auch wieder auf die Änderung der Bautradition aus.

Durch die wissenschaftlich-technischen Errungenschaften haben wir diesen Rückkoppelungskreis kurzgeschlossen. Wir können jetzt rein physisch fast alles bauen, Kunstwerke unserer Gestaltungslust oder Meisterleistungen unseres ökonomischen Karussells in die Welt stellen. Bloss haben wir dabei die Menschen vergessen. Die Technik können wir nicht abschaffen (es sei denn durch eine totale Katastrophe); also müssen wir wohl auf der Menschseite nachziehen (ob wir wollen oder nicht): die Rolle des Menschen in der gebauten Lebenswelt auch wissenschaftlich erkunden und Konsequenzen für das Bauen und Wohnen daraus ziehen.

Was wir brauchen, ist eine explizite Wohnbaugrammatik. Natürlich konnten und können Menschen ohne Grammatikkenntnisse sprechen; hochentwickelte Sprachen bedürfen aber der Unterstützung durch eine bewusste Grammatik. Der hochentwickelten Bautechnik haben wir noch keine adäquate Wohngrammatik zur Seite zu stellen. Diejenigen, die bauen, müssen lernen, auch aus der Kenntnis einer adäquaten Wohngrammatik heraus zu bauen; diejenigen die Wohnen, müssen ihr Wohnen wnigstens zum Teil verstehen, damit sie von den Bauenden das ihnen gemässe Gebaute verlangen und dann das Gebaute für sich selbst vollenden können. Ich hoffe, dass meine exemplarischen Blicke in ein psychologisches Verständnis des Wohnens Sie ahnen lässt, dass eine solche Wohnbaugrammatik möglich und vermutlich nötig ist, dass auf dem Wege dazu aber noch sehr viel sichere Erkennntis fehlt. Wenn sich die Elemente einer Wohnbaugrammatik, von denen ich Ihnen nur einige und vorläufige präsentieren konnte, vertiefen und verbreiten werden, besteht eine Chance, dass Familien wieder echte und gesuchte Wohngemeinschaften werden.

 

Wohngemeinschaft Familie, Themenliste zur Diskussion

Die "Wohngemeinschaft" ist eine zeitgemässe Sehnsucht, vielleicht auch ein Symptom für Fehlentwicklungen im Wohnen von Familien. Gemeinsam mit den Teilnehmern möchte ich an der Tagung über verschiedene Aspekte des Wohnens nachdenken, unter Beizug sozialwissenschaftlicher Erkenntnis und mit Blick auf gesellschaftspolitische Perspektiven. Anstelle von Familien-Romantik und Wohngemeinschafts-Utopie können wir vielleicht einige realistische Impulse setzen. Nebenbei aber auch dem Einzelnen dienlich sein.

 

Wohnstrukturen und Familiendynamik

Die Wohnung ist ein "Gefäss" für die Familie. Sie kann stabilisieren und fördern. Durch bestimmte Bauformen begünstigen oder hemmen wir familiäres Leben und familiäre Entwicklung.

 

Familien und Wohnungen im Verband (Nachbarschaft, Quartier, Stadt)

Familien wie Wohnungen sind zugleich autonome und umwelteingebette Gebilde, die untereinander in Wechselwirkung stehen. Durch verschiedene Bauformen fördern oder hemmen wir das Beziehungsnetz oder die Vereinsamung.

 

Jugendliches Wohnen

Dank unserem Wohlstand können heute die meisten Jugendlichen den Übergang zur Selbständigkeit früh mit der eigenen Wohnung markieren: Sinn und Unsinn und mögliche Alternativen.

 

Kindgemässes Wohnen

Es gibt Häuser, die zwingen Mutter und Kind entweder zusammen oder sie stehen trennend dazwischen. Unser Bauen für Kinder zeigt, dass das Jahrhundert des Kindes ein Jahrhundert gegen das Kind geworden ist.

 

Wohnen im höheren Alter

Alterswohnungen machen Menschen älter. Einmal mehr haben rein technische Problemlösungsversuche mehr Probleme gebracht als gelöst.

 

Kreatives Wohnen

Volkwirtschaftlich ist die Wohnung ein Konsumgut, für den Bewohner ist sie jedoch eine Investition: sie kann ihn und die Familie zur Entwicklung der Persönlichkeit herausfordern, sofern sie Eigenschaften wie Veränderbarkeit und Verfügbarkeit aufweist.

 

"Schöner Wohnen"

Wie wissen die Architekten, ob Wohnungen gut oder schelcht sind? Wie wissen es die Bewohner? Die Wohnung bietet Spannungsfelder: Dieser Teil - jener Teil, das Äussere - das Innere, das Eigene - das Fremde.

 

Wohnungstechnik und Wohntechnik

Die Politik beschäftigt sich mit der Wohnung als Objekt und als Produkt verschiedener Techniken des Bauens, des Einrichtens etc.; für den Bewohner ist aber die Wohnung selber eine Technik, nämlich eine Art Prothese bei der Tätigkeit des Wohnens. Zurück zur Natur oder welche und wessen Technik?

 

Wohnumwelt und Arbeitswelt

Man übersieht leicht, dass die gegenwärtige Trennung zwischen Arbeitswelt und Wohnumwelt weniger als 200 Jahre alt und vermutlich eine vorübergehende Erscheinung ist. Eine künftige Lebenswelt, die Arbeit und Freizeit umfasst, könnte an einer sonderbaren, auf Trennung von Arbeit und Wohnung gebauten Welt scheitern.

 

Wohnökonomie

Warum sind neue Wohnungen so teuer? Muss das so sein? Was hat für wen welche Bedeutung?

 

Wohnungsnot?

Die meisten Wohnungen stehen heute "im Schichtbetrieb" leer. Dennoch spricht man von "Wohnungsnot" und ruft nach staatlichen Eingriffen. Demographische Entwicklungen und pschosoziale Perspektiven verlangen neue Zielsetzungen gegen das Immer-mehr-und-immer-grösser.

 

Wohnerziehung, Wohnberatung, Wohnhilfe

Richtiges und falsches Wohnen gibt es nicht, aber viele Varianten. Wohnen ist eine grundlegende menschliche Tätigkeit; sie kommt nicht von allein, man kann sie aber auch nicht einfach unterrichten oder anweisen. Klüger wohnen als Rahmenziel.

 

Diese Liste von Themen und thesenartigen Hinweisen bildet voraussichtlich das Grundgerüst des Referats. Vielleicht kann ich später zu jedem Stichwort eine Seite mit weiteren Thesen und Hinweisen vorbereiten, als Grundlage der Gruppenarbeit. Denkbar wäre aber auch, dass die Gruppenleiter solche Unterlagen bereitstellen.

Bern, 21.8.84 Alfred Lang

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